Granatapfel – Gesunde Kerne einer Superfrucht
Die Kerne des Granatapfel (Punica granatum) sind gerade medial im Hype und gelten unter Bloggern und Meinungsmachern als ‚in‘. Auf biologischer und physiologischer Grundlage sind die Lobeslieder auf den Granatapfel dank seiner Fülle an gesunden Nährstoffen und Vitaminen sogar absolut berichtigt. Und was ja auch nicht ganz unwichtig ist: Der Geschmack. Die fruchtige, aber keinesfalls übertrieb süße Note schmeichelt scheinbar vielen Gaumen – nicht nur den unseren.
In der Natur wächst der Granatapfelbaum in Asien, der Türkei sowie im Nahen Osten. Aber auch im südlichen Mittelmeerraum dient der Granatapfel seit etlichen Jahrhunderten als wichtige Lebensgrundlage für Landwirte. Selbst die alten Ägypter haben bereits Granatäpfel kultiviert und genossen.
In Deutschland lassen sich die kleinen Bäume nur schwer im Garten oder auf freiem Feld halten – denn Frost können die die Granatapfel Pflanzen so gar nicht ab.
Alle Nährwerte und Vitamine des Granatapfels im Überblick
- Von den übergeordneten Nährstoffklassen verfügt das Fruchtfleisch der Granatäpfel über viele gesunde Kohlenhydrate, aber kaum pflanzliche Fette oder Proteine.
- Besonders stark vertreten sind die B-Vitamine. Also Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7 und Vitamin B9.
- Aber auch die Vitamine A, C, E und K kommen in mäßiger Konzentration in den kleinen roten Granatapfelkernen vor.
- Was die Mineralstoffe anbelangt, so kann der Granatapfel mit Kalium, Phosphor und geringen Mengen Calcium aufwarten.
- Im Bereich der Spurenelement sind Eisen, Kupfer und Zink in geringer Dosis vertreten.
- Wie die meisten Superfoods, so ist auch der Granatapfel rand voll mit Polypenolen und Flavonoiden, die man gemeinhin auch als sekundäre Pflanzenwirkstoffe bezeichnen kann. Dabei handelt es sich um Antioxidantien, also Radikalfänger.
Granatapfel Wirkung und positive Effekte auf unsere Gesundheit
Natürlich gibt es etliche Haushalte, in denen der Granatapfel schon alleine aufgrund seines unverkennbaren Geschmacks regelmäßig auf dem Einkaufszettel steht. Doch auch wenn du dich bewusst und gesund ernähren möchtest, sollte der Granatapfel aufgrund seiner positiven Wirkung auf deine Gesundheit zumindest ab und an auf den Teller kommen.
Granatapfel gegen Arteriosklerose
Unter Arteriosklerose ist die im Alter bei allen Menschen zunehmende Verkalkung und Verengung der Blutgefäße zu verstehen. Die Adern und Aterien werden weniger elastisch und bedingt durch Ablagerungen an der Innenseite der Blutgefäße auch immer enger. Häufige Folgen mit durchaus auch tödlichem Ende können Infarkte und Schlaganfälle sein.
Wie Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben, besitzen die Antioxidantien in den Granatapfelkernen tatsächlich die Fähigkeit, den Durchmesser der größeren Blutgefäße wieder zu vergrößern und die schrittweise Verkalkung der Blutgefäße zumindest signifikant zu verlangsamen. Dazu solle bereits 50 bis 60 Milliliter pro Tag ausreichend sein.
Granatapfel für eine starke Leber
Die Leber ist unsere Entgiftungsmaschine. Sie filtert während unseres gesamten Lebens sämtliche Toxine aus unserem Körper und macht diese für uns unschädlich. Doch leider haben viele Menschen eine Leberschwächer – entweder von Geburt an, oder aber erworben, beispielsweise durch exzessiven Alkoholkonsum oder jahrelange, einseitige Ernährung.
Die Polyphenole im Granatapfel können dann bei der Bildung von Enzymen helfen, die einen Leberschutz erwirken. Darüber hinaus hilft die antioxidative Wirkung der pflanzlichen Gerbstoffe zusätzlich dabei, die Leberzellen von oxidativen Stress zu schützen und ermöglicht so eine Regeneration bestimmter Areale in der Leber.
Granatapfel zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit
Aktuellere Studien legen nahe, dass die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns bei regelmäßigem Verzehr der Granatäpfel steigt. Grund dafür soll eine erhöhte Sauerstoffzufuhr ins Gehirn sein, die indirekt auch das Risiko eines Schlaganfalls minimiert. Die genauen Abläufe sind allerdings noch unklar. Definitiv schützen wieder einmal die Antioxidantien den körpereigenen Neuronen (Nervenzellen) dabei, sich vor externen Angriffen zu schützen und den oxidativen Stress in den Zellen zu minimieren. Dass der Konsum von Granatäpfeln als solche dich merklich schlauer oder handlungsschneller machen soll, ist wohl dann doch eher die exklusive Meinung der kreativen Marketing-Teams einiger Händler oder Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln.
Granatapfel zur Unterstützung und zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems
Deutlich mehr Gehalt hat dann schon die These, dass der Granatapfel unserem Herzen gut tut. Zum einen regulieren die Inhaltsstoffe des Granatapfels den Cholesterinspiegel. Das für unser Herz schädliche LDL-Cholesterin wird in unserer Blutbahn reduziert, und gleichzeitig das gute HDL-Cholesterin signifikant erhöht. Darüber hinaus verhindern die Inhaltsstoffe des Granatapfels einen Gefäßverschluss durch Thrombozyten (Thrombose) durch Verklumpung der Blutblättchen. Auch dieser Effekt senkt erneut das Risiko eines Schlaganfalls oder Infarktes.
Granatapfel bei Blutzucker-Problemen und Diabetes-Erkrankungen
Das mag dich nun vielleicht ein wenig verwundern, schließlich ist der Granatapfel ja eines der Kohlenhydrat-reichsten Früchte überhaupt. Doch auch hier helfen die Polyphenole. Diese Moleküle binden den Fruchtzucker, sodass dieser keinerlei Bedrohung für einen Diabetiker darstellt. Daneben führt dies zu einem stabilem Blutzuckerspiegel, wie Diabetiker ihn anpeilen. Ohne hohe Peaks unmittelbar nach dem Verzehr der Mahlzeit.
Granatäpfel helfen bei Prostatabeschwerden und Potenzproblemen
Die Herren der Schöpfung sind nun sicherlich gespannt… Aber es stimmt tatsächlich, dass ein positiver Zusammenhang zwischen der Einnahme von Granatapfelkernen und der sexuellen Leistungsfähigkeit festgestellt wurde. Grund dafür ist ein deutlicher Testosteron-Anstieg, der sich allerdings bei männlichen Probanden in Studien nur dann einstellte, wenn der Granatapfel über einen längeren Zeitraum hinweg täglich verzehrt wurde. Darüber hinaus kann das Wachstum des Prostata-Krebs deutlich reduziert werden.
Wie isst man einen Granatapfel?
Falls du eine visuelle Anleitung suchst, haben wir dir hier einmal ein Video herausgesucht. Dort wird dir gezeigt, wie du einen Granatapfel schälen, öffnen und entkernen kannst.
So trivial ist die Frage gar nicht, denn der Apfel ist hart zu knacken. Zunächst einmal benötigst du ein Brett und ein wirklich scharfes Küchenmesser. Falls du das zum ersten Mal machst, empfehlen wir dir einen schnittsicheren Handschuh anzuziehen. Denn die Gefahr besteht, dass du auf der glatten Oberfläche des Apfels ausrutscht und dich womöglich selbst schneidest.
Zuerst entfernst du die beiden Pole der Frucht mit dem Messer. Du schneidest als die Kappen oben und unten ab. Danach ritzt du mit dem Messer die Fruchtschale von oben nach unten viermal an, sodass vier gleich große Flächen entstehen. Nun kannst du diese vier Teile manuell aufbrechen.
Wir empfehlen dir, nun eine Schale mit kaltem Wasser zu holen und darin die Kerne von der Fruchtschale zu lösen. So verhinderst du zudem, dass deine Kleidung möglicherweise Spritzer abbekommt, die nachher nur noch schwer wieder raus gehen (vergleichbar mit Kirschsaft).
Die roten, leicht transparenten Kerne kannst du nun entweder direkt verspeisen oder für die weitere Zubereitung verwenden.
Kerne, Öl, Saft oder Kapseln – In welcher Form soll ich den Granatapfel kaufen?
Wir können dir zunächst einmal nur raten, vor allem auf die frischen Kerne zurückzugreifen. Denke dabei bitte auch an die Umwelt, und kaufe dir die ganzen Granatäpfel und nicht die bloßen Kerne in den Plastikverpackungen. Übrigens kommst du so sogar meist günstiger weg und kannst den Granatapfel auch noch länger aufbewahren…
Die Kerne machen sich sehr gut zu diversen Desserts oder aber in Salaten oder Müslis. Alternativ kannst du einen Salat natürlich auch mit Granatapfelöl garnieren und mit ein wenig Essig abschmecken. Pulver oder Kapseln sind in sofern praktisch, als dass du sie wunderbar zu sämtlichen fruchtigen Gerichten mit einstreuen kannst oder dir ganz einfach einen Smoothie zubereiten kannst.
Von Granatapfel-Säften raten wir dir ab – denn diese sind meist extrem gezuckert und verdünnt. Wir haben bislang noch keinen Hersteller entdecken können, der wirklich reinen Granatapfelsaft zu einem einigermaßen bezahlbaren Preis anbietet. Auch was das häufig erwähnte Granatapfelextrakt oder -elixier angeht, konnten wir auf dem deutschen Markt noch kein wirklich gutes Produkt finden.
Hilft mir ein Granatapfel beim Abnehmen?
Grundsätzliches ist das mit dem Abnehmen ja so eine Sache: Nur wenn du langfristig am Ball bleibst, und beständig ein Kaloriendefizit fährst (das bedeutet, dass du Tag für Tag mehr Energie verbrennst als du durch die Nahrung zu dir nimmst) wirst du dauerhaft erfolgreich abnehmen. Und wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, gehört da deutlich mehr dazu, als sich einmal täglich ein paar Granatapfelkerne in den Rachen zu schmeißen.
Allerdings, wenn du diszipliniert bist, können die kleinen roten Kerne mit dem fruchtigen Geschmack tatsächlich bei Diäten hilfreich sein. Denn sie regulieren die Cholesterinwerte und vor allem den Blutzuckerspiegel. Dadurch bekommst du weniger häufig Heißhungerattacken, was es dir deutlich einfacher macht, nicht rückfällig zu werden und deine Linie durchzuziehen.