Wahrscheinlich wirst du, wenn du ein aufmerksamer LeserIn unseres Blogs bist, bereits das eine oder andere Mal im Kontext der Superfoods auf die Begriffe Antioxidantien, oxidativen Stress und freie Radikal gestoßen sein, richtig?
Ich gebe hier an dieser Stelle auch von vornherein zu, dass es so ganz rational und objektiv in den kommenden Zeilen nicht zugehen wird, denn ich bin parteiisch. Sehr sogar. Denn als ehemaliger Chemie und Biologie Student habe ich mich in einer Hausarbeit exzessiv mit den antioxidativen Lebensmitteln und ihrer Wirkung auf unseren Organismus und unsere Gesundheit auseinander gesetzt.
Und die Stoffgruppe lieben gelernt.
Machen wir’s kurz: Meiner Meinung nach sind die Antioxidantien einer der Hauptgründe, weshalb Superfoods zurecht derzeit in aller Munde sind. Und streng genommen sollten wir den Anteil antioxidativer Substanzen in den Lebensmitteln die wir täglich konsumieren kritisch hinterfragen und gegebenenfalls zu Gunsten dieser Moleküle ändern.
Warum? Das versuche ich möglichst kurz, kompakt aber verständlich in den kommenden Zeilen zu erörtern.
Was sind Antioxidantien?
Wir wollen hier naturwissenschaftlich-chemisch nur so tief einsteigen wie unbedenkt möglich. Also keine Angst! Ein antioxidative Substanz sorgt dafür, dass andere Moleküle nicht oxidativ zersetzt wird. Sie sind also ein Schutz auf molekularer Ebene.
Wie du vielleicht weißt, besteht unsere Welt, unsere Luft und auch jeder Organismus zum Teil aus hoch reaktiven Teilchen – den sogenannten freien Radikalen. Freie Radikale besitzen ein ungepaartes Valenzelektron, also ein Elektron auf der äußeren Schale, und suchen verzweifelt nach einem weiteren Elektron beziehungsweise indirekt nach Bindungspartner.
Kurz gesagt: Freie Radikale zerstören bereitwillig organische Strukturen wie Zellwände oder aber, weitaus schlimmer, DNA-Moleküle. Doch dazu gleich mehr.
Der Job der Antioxidantien ist es nun, diese Radikal unschädlich zu machen. Also dafür zu sorgen, dass die Radikale unseren Körper in Ruhe lassen und ihren reaktiven Status verlassen. Chemisch betrachtet werden dabei übrigens keine Substanzen zersetzt, sondern in der Regel lediglich Elektronen getauscht und chemische Bindungen gebildet.
Welche Wirkung rufen Antioxidantien in Bezug auf unsere Gesundheit hervor?
Wissenschaftler sprechen gerne vom oxidativen Stress unserer Zellen aufgrund der Radikale. Das bedeutet, dass häufig eine ganze Reaktiones-Kaskade hervorgerufen wird, wenn die Radikal mit der Elektron-Schubserei beginnen. Das lämt die Zelle und sie kann ihren Zweck im Zellverbund nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr erfüllen.
Wenn wir die Wirkung der Antioxidantien erklären möchten, so reicht es im Grund eigentlich, von einer Abwendung aller negativen Begleiterscheinungen des oxidativen Stresses und somit der freien Radikalen zu sprechen.
Die schlimmste Folge der Radikale sind Mutationen. Das passiert, in dem sie unsere DNA angreifen und dort Basenpaarungen zerstören. Mutationen wiederum sind die Ursache für Krebs.
Wenn du also hörst, dass Antioxidantien die Tumorentstehung verhindern kann oder zumindest unwahrscheinlicher macht, dann ist da was Wahres dran. ABER: Anders, als dies viele Hersteller für Nahrungsergänzungsmittel gerne verlauten lassen, kann man mit Antioxidantien Krebs nicht heilen, sondern wirklich nur die Wahrscheinlichkeit seiner Entstehung beeinflussen.
In welchen Lebensmitteln stecken Antioxidantien?
Jetzt wird es richtig interessant! Denn, wie du bereits ahnst, stecken besonders viele dieser molekularen Helferlein in den Superfoods. Doch der Reihe nach, schauen wir uns erstmal auf molekularer Ebene um. Antioxidative Substanzen sind:
- Vitamin C
- Vitamin E
- Polyphenole
- Carotinoide
Oder anders ausgedrückt: Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe (Polypenol und Carotinoide) machen den Großteil aus.
Lebensmittel mit besonders hohem Anteil dieser Antioxidantien sind:
- Frisches Obst
- Pflanzliche Öle
- Frisches Gemüse
- Kaffe, Tee, Rotwein sowie einige Gewürze (etwa Cayenne, Kurkuma, Zimt)
- Superfoods (besonders Chia, Goji, Mangostan, Acai Beere und viele weitere mehr!
Was ich dir mit auf den Weg geben möchte…
Ich hoffe ich konnte dir halbwegs vermitteln, weshalb Antioxidantien deinem Körper gut tun. Für meine Begriffe sind sie ein Thema, das in den Medien noch viel zu wenig Erwähnung findet. Und dabei ist es eigentlich wirklich einfach, mehrmals täglich antioxidative Stoffe zu sich zu nehmen, wenn du dir nur einmal ansieht, in wie vielen Lebensmittel alleine Vitamin C enthalten sind.
Per se ist es natürlich schon so, dass du es deutlich einfacher hast täglich eine hohe Dosis an antioxidativen Substanzen aufzunemen, wenn du dich vegetarisch/vegan ernährst. Denn gerade die sekundären Pflanzenstoffe wie alle Derivate der Polyphenole kommen ausschließlich in pflanzlicher Nahrung vor.
Und Rotwein-Genießer haben nun natürlich ein weniger schlechtes Gewissen, wenn in einer lauen Sommernach mal die eine oder andere Flasche dran glauben muss…